Von schönen Dingen und unterschiedlichen Perspektiven
Das kleine Büchlein mit dem samtenen Einband, der Füllfederhalter mit eingraviertem Namenszug, das eigens gekaufte Notizbuch mit festem Deckel und Ledereinband - zum Schreiben unterwegs und nicht so anfällig für Knicke - die Federmappe mit den gesammelten Lieblingsstiften, Wohlfühlmusik im Hintergrund, das kleine neue Tablet, das nur wenig Platz in der Tasche benötigt und ideal auch am Bistrotisch im Café zu nutzen ist - alles liegt parat, alles passt, alles ist perfekt. Sogar der frisch gebrühte Kaffee duftet und mit etwas Glück liegt noch ein kleiner Keks daneben. Man sollte meinen, wenn die Hardware stimmt, klappt das Schreiben von allein. Weit gefehlt!
Häufig hemmt uns etwas, weil es eben zu perfekt ist, weil es das Gefühl vermittelt, dass der eigene Text genauso perfekt werden muss. Natürlich soll er das, aber das wird er nicht durch das äußere Ambiente, sondern durch das eigene Mindset und die innere Haltung.
Was dabei hilft, ist die eigene Perspektive kurz zu wechseln. Je nach Schreibanlass kann diese sehr unterschiedlich sein: Es kann die Perspektive des Lesers sein, an den sich der Text richtet, das liegt nahe. Oft hilft es auch, die Perspektive einer dritten Person einzunehmen, die die Situation dem eigentlichen Adressaten in seinen oder ihren Worten erklärt. Etwas verrückt, aber umso wirkungsvoller und als kleiner Tipp für die nächste Schreibblockade, die Dinge von außen betrachtet, aus der Perspektive einer Sache, einer Pflanze oder eines Tieres zu (be)schreiben. Dann wird das Schreiben zu einem Spiel: Je kreativer desto effektvoller wird das Ergebnis!
Ein kurzer Perspektivwechsel verändert deine innere Haltung und plötzlich genügt ein einfacher Abreißblock und ein herumliegender Stift, um auf gute Ideen zu kommen, einfach zu kritzeln und drauf los zu schreiben. Dann kann natürlich auch deine Schreibumgebung so schön und perfekt wie möglich für dich sein - sie muss es aber nicht!
Perspektivwechsel kann man üben, ich zeige es dir!
Deine Birke
